Stimmt das englische Sprichwort “No news is good news”? Ich weiß es nicht … Aber es geht immer weiter. — Ich war versucht, die Versatzstücke von Text, die ich zwischendurch aufgeschrieben habe, hier drin zu lassen. Das würde einen direkteren Eindruck von der Lage vermitteln: Angefangene Sätze, sehr unterschiedliche Qualitäten von “Lage”. Aber es wäre auch einfach gar nicht gut lesbar gewesen und so hab ich mich dagegen entschieden.

Über schlechte und gute Nachrichten, Krankenhäuser, Neurokintetik, Reize und ihre Reduktion sowie medizinische Ideen aus Ost und West. Es gibt doch diese Redensart, dass es denen an den Kragen geht, die schlechte Nachrichten überbringen, nicht wahr? Seit einigen Tagen frage ich mich, wie man das regelt, wenn man selbst diejenige…

Meine Krankheit zwingt mich, anders zu sein, als bisher. Was macht das mit meiner Identität? Über eine existenzielle Verunsicherung. — Chronisch erschöpft zu sein, hindert mich an so vielem, dass sich mir die Frage stellt, ob es mich daran hindert, ich zu sein. Oft fühlt es sich so an. Tausenden Impulsen bin ich im letzten, erkrankten, Jahr nicht nachgegangen. Ich habe Menschen nicht kontaktiert, Ideen nicht verfolgt, nicht einmal aufgeschrieben…

Die Belastungsgrenze bei CFS hängt nicht nur äußerst tief, sie zeigt sich auch gerne erst im Nachhinein. Mit diesem Text arbeite ich mich weiter vor im Verstehen meiner Erkrankung. — Eine der größten Herausforderungen im Umgang mit dem Chronischen Fatigue Syndrom (CFS) ist für mich die Verzögerung der Konsequenzen meiner Handlungen. Ich weiß im jeweiligen Moment nicht sicher, ob mein Tun zu anstrengend ist. Um das näher zu beschreiben, braucht man endlich mal das Futur II. Wenn das nicht herrlich…

Was tun mit und gegen CFS? Eine Liste mit Inspiration für Betroffene, betrifft Körper, Kopf und Seele. — Hilflosigkeit ist eine der dominierenden Erfahrungen mit dieser Krankheit. Nicht nur komme ich an keine umfassende, verlässliche Quelle hilfreichen Wissens — ein möglicher Grund: es gibt (in der westlichen Medizin) noch keine — , sondern auch meine Intuition hilft nicht weiter. Was ich normalerweise tue, um auszuruhen, Kraft zu tanken…

Meine Krankheit dauert an und ich beschließe einen Strategiewechsel im Umgang damit: Anfreunden statt Bekämpfen. — Ich stelle mir vor, es war ein langer Tag. Man hat ihn zusammen verbracht und alle sind müde. Morgen braucht man wieder Kraft, aber die letzte Person will einfach nicht gehen. Irgendwas ist mit ihr, sie macht keine Anstalten, sich zu bewegen. Nachdem man einige Zeit lang versucht hat, kleine…

Krankheiten wie chronische Fatigue bedeuten eine massive Freiheitseinschränkung. Wobei erlebe ich diese konkret, was bedeutet das psychologisch und wie lässt sie sich kompensieren? — Eine der guten Sachen am Älterwerden war für mich schon immer, dass mein Freiheitsgrad steigt. Klar, was man Stück für Stück alleine tun kann und darf bringt auch mit sich, dass man’s irgendwann alleine tun muss. Mit Freiheit wächst Verantwortung. Aber auch die mag ich. Ich spüre dabei, dass es…

Wie soll man mit jemandem umgehen, der:die Chronische Fatigue hat? Wie erlebt die Person die Welt und auf welches veränderte Verhalten kann man sich einstellen? — Im ersten dreiviertel Jahr meiner Erkrankung habe ich mich massiv zurückgezogen. Dann rückte Weihnachten näher und es wurde klar, dass ich Menschen treffen werde. Für mich gleichermaßen erfreulich und beängstigend. Das Schreiben einer Gebrauchsanweisung für den Umgang mit der Krankheits-Version meiner selbst hat mir gut getan und den anderen auch…

Ein “psychologisch-technischer” Blick auf das Leben mit und ohne CFS sortiert das gefühlte Chaos — und dabei wird klar, was sich am Gesundsein genießen lässt. — Jetzt bin ich seit über einem Jahr krank. Das sind mehr als 9.000 Stunden, die ich in einem komplett anderen, mir und anderen unbekannten Set-Up verbracht habe, als ich das gewohnt war. Was meine ich mit “Set-Up”? Ich finde das wirklich nicht leicht zu beschreiben, aber ich will es unbedingt…